Als Rezitator hat Wolfgang Haendeler am Theater Kiel über fünf Jahre hinweg (2003-2008) drei komplette Marathon-Lesungen initiiert und durchgeführt, bei denen immer dienstags um 22 Uhr im Opernfoyer eine Stunde aus einem großen Romanwerk des 20. Jahrhunderts vorgetragen wurde – vom ersten bis zum letzten Kapitel. Zu Gehör kamen Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften (in 85 Lesestunden) und von Thomas Mann Doktor Faustus und Der Zauberberg.

Die beiden Mann-Romane las Wolfgang Haendeler im wöchentlichen Wechsel mit der Opernsängerin Marita Dübbers. Bei dem Musil-Projekt wurde er abermals durch Marita Dübbers unterstützt sowie durch den Schauspieler Matisek Brockhues und die Schauspiel-Disponentin Jutta Hagemann.

In Linz war er in drei Lesungen am Landestheater zu erleben: aus Henry James' Erzählung Schraubendrehungen (The Turn of the Screw), Mark Twains Erzählung Käpten Stormfields abenteuerliche Himmelsreise und im Dezember 2015 aus Klaus Stillers Satiren Traumberufe im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung des Vereins "SOS Menschenrechte". 

In Hameln, wo er seit Mai 2016 als neuer Theaterdirektor fungiert, hat er die Reihe Aufgelesen eingeführt und gemeinsam mit Dramaturgin Ilka Voß im Januar 2017 an neun Lese-Abenden den neuen Roman von Alex Capus vorgestellt: Das Leben ist gut. Im April 2017 folgte in derselben Reihe die nächste Doppellesung des Duos Voß & Haendeler; diesmal mit W. Somerset Maughams Roman Oben in der Villa. Im Rahmen der Reihe Auswärtsspiel / Theater für und in Hameln präsentierten Voß & Haendeler am 11. Oktober 2017 in der Krypta des Münsters St. Bonifatius eine Erzählung von Gertrud von le Fort: Das Gericht des Meeres. Ebenfalls in der Auswärtsspiel-Reihe las er im A.R.A. (Hameln) im Verbund mit Jürgen Schoormann an drei Abenden im November 2017 Fred Uhlmanns Erzählung Der wiedergefundene Freund.

Als Sprecher im Konzert war er zudem am 11. und 12. November 2017 in den beiden Aufführungen der Hamelner Kantorei an der Martktkirche von Arthur Honeggers Oratorium König David zu erleben: mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter der musikalischen Leitung von Stefan Vanselow.

Aufgelesen setzten Ilka Voß und Wolfgang Haendeler im April 2019 mit einer wenig bekannten Erzählung von D. H. Lawrence fort: Der Fuchs, in der deutschen Übertragung von Doris Lessing. Im April 2022 stand zuletzt ein Klassiker der Novellenliteratur auf dem Programm: Eduard Mörikes Mozart auf der Reise nach Prag. Im März 2024 (18.-21.) wird es im Theaterfoyer abermals Aufgelesen heißen. Was Ilka Voß und Wolfgang Haendeler dann zum Besten geben, ist noch geheim.  

 

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